Mit Hilfe dendrochronologischer Verfahren ist es möglich, auch sehr lang zurückliegende Schadereignisse an Bäumen festzustellen und zeitlich einzuordnen. Dies können z.B. Starkwurzelkappungen, Überschüttungen oder Grundwasserabsenkungen sein. Sofern ein Baum nicht hohl ist, kann auch eine jahresgenaue Bestimmung des Baumalters durchgeführt werden. An hohlen Bäumen lässt sich das Alter, basierend auf den noch vorhandenen Jahrringen und Referenzbäumen aus der näheren Umgebung abschätzen.
Für dendrochronologische Untersuchungen werden pro Baum zwei Bohrkerne (5,15 mm Durchmesser) mit einem Hohlbohrer entnommen. Zusätzlich müssen in der Regel auch an Referenzbäumen weitere Kerne gewonnen werden. Die Kerne werden auf einen Objektträger geklebt und auf einer Seite geschliffen und poliert. Mit Hilfe eines Fotoroboters oder alternativ mit einer selbst entwickelten, ultrahochauflösenden Fotoeinrichtung erfolgt die Digitalisierung der Kerne. Anschließend werden die Jahrringe vermessen und datiert. Für die Datierung werden immer mehrere Kerne verwendet, um z.B. fehlende Jahrringe an einem Kern ausschließen zu können (Crossdating). Danach werden die Kurven interpretiert.